Ortsgruppe Lahr

Pressemitteilung B415

BUND fordert Nachhaltige Mobilität

Erhalt der Lebensqualität statt zerstörerischem Straßenbau

Der Ausbau der Bundesstraße 415 Schutterparallele war 2016 überraschend im Bundesverkehrswegeplan 2030 auf höchste Priorität gestuft worden. Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe haben am Mi., 06.02.2019 Max-Planck-Gymnasium den Planungsstand zur Schutterparallele und verschiedene Streckenführung vorgestellt. In der bis auf den letzten Platz gefüllten Aula hatten sich wohl viele gewünscht, umfassende Lösungsvorschläge zu erfahren, wie das Problem des sich durchs Tal und die Dörfer wälzenden Kraftfahrzeuge nachhaltig gelöst werden kann.

Denn dass der Verkehr in Reichenbach und Kuhbach reduziert wird, ist mehr als wünschenswert. Es wurden fünf grobe Planungsvarianten zur Straßenführung vorgestellt, größtenteils bekannt aus vergangenen Verfahren. Auf der Veranstaltung wurde deutlich, dass den Bürgerinnen und Bürgern bewusst ist, dass durch den zusätzlichen Verkehr auch in Lahr zu großen Problemen kommen wird. Denn der Ausbau der Bundesstraße wird mehr Straßenverkehr ins Kinzigtal ziehen. Insbesondere den LKW-Verkehr wird ein Ausbau der Strecke befördern. Für viel Geld (35 Mio. Eur) würde das Verkehrsproblem verlagert und vergrößert statt gelöst. Die BUND-Orstgruppe Lahr-Schuttertal zieht ein ernüchtetes Fazit: „hier wird in die völlig falsche Richtung geplant“. Die Landschaft wird zerschnitten und die von Reichenbacher, Kuhbacher und Lahrern gern und stark besuchten Naherholungsgebiete werden zerstört. Der Lärm wird den Talbewohnern erhalten bleiben, er wird sich noch verstärken. Lahr Ost mit der Geroldsecker Vorstadt als Nadelöhr wird besonders unter der Entwicklung leiden. Die neue Bundesstraße wird für mehr Verkehr sorgen, und dagegen wehren sich die Bürger und Bürgerinnen. Der BUND Lahr/Schuttertal fordert daher Politiker und Verwaltung auf, die Planungen für eine 2.Schuttertalstraße fallen zu lassen.

Auf der Veranstaltung wurde mehr als deutlich: wir müssen auf eine Verkehrsreduzierung hinarbeiten. Der BUND Lahr/Schuttertal fordert daher die Politiker und die Verwaltung auf, die Planung für die Umsetzung nachhaltige Mobilität in Auftrag zu geben. Dringend brauchen wir jetzt das vom Lahrer Gemeinderat beauftragte Mobilitätkonzept und vor allem das darin enthaltene Nahverkehrskonzept. Dieses Nahverkehrskonzept wurde im Juni 2018 in einer Petition an den OB und den Lahrer Gemeinderat vom BUND Lahr, ADFC Ortenaukreis, VCD Südlicher Oberrhein, Gemeinsam mobil Lahr e.V, Dehoga Kreisstelle Lahr, Initiative Fairer Handel e.V. und dem Friedensforum Lahr eingefordert.

 

Dieses Konzept sollte auch eine bevorrechtigte Schnellbuslinie vom Lahrer Bahnhof bis ins Schuttertal beinhalten, um eine echte Alternative zum Auto zu schaffen.

Als Sofortmaßnahmen sollte die Durchfahrt für den Schwerverkehr gesperrt oder zumindest ein Nachtfahrverbot für LKWs eingeführt werden Die Rückstufung der Bundesstraße zur Landesstraße würde dies ermöglichen. Auch mit Radschnellwegen lassen sich nach neuesten Untersuchungen 10-13% des Verkehrs verlagern. Auf lange Sicht sollte die Tram das Ziel sein.

 

Die Planungskräfte müssen jetzt auf diese umfassende und zukunftsweisend Mobilitätsplanung konzentriert werden. Hier müssen auch Seelbach und Schuttertal und andere Umlandgemeinden eingebunden werden. So lässt sich Klimaschutz praktizieren, die Luft reinhalten und die schützenswerte Natur und Landschaft um Kuhbach und den Erholungsort Reichenbach erhalten.

 

BUND - Ortsverband für Lahr und das Schuttertal

Vors. Uli Sand